Sucht man nach einem besonderen Charm, findet man ihn hier – beim See von Tovel! Eingehüllt in einen zauberhaften Schleier ist es einer der eindrucksvollsten Orte des Parks und des Brenta. Einst bekannt für das Phänomen der Rötung, heute ein unverzichtbares Reiseziel.
In seinen reinen Gewässern spiegeln sich majestätisch die Brenta Dolomiten. Dieser See ist – vor allem im Sommer – der am besten besuchte im gesamten Park, gleichzeitig der größte der Brenta Dolomiten, für viele auch der schönste, sicher aber der bekannteste. Bis ins Jahr 1964 nahm der See an warmen Sommertagen eine rote Färbung an. Unter den vielen möglichen Erklärungen, die im Besucherzentrum des Parks illustriert werden, ist auch die Legende der Königin Tresenga, welche nichts mit Wissenschaft zu tun hat.
In Wahrheit haben kürzliche Studien aber ergeben, dass die Rütung auf einen Organismus mit dem Namen Tovellia Sanguinea zurückzuführen ist. Diese rote Alge hüllte den See einst in einen roten Schleier, vor allem in der Baia Rossa des Sees.
Heute lebt die Tovellia immer noch im Plankton des Sees, gemeinsam mit anderen Organismen, aber in reduzierter Menge, sodass das Wasser dadurch nicht mehr rot gefärbt werden kann. Trotz des kalten Wassers, des Eises im Winter sowie des Mangels an Nährstoffen schaffen es diese Algen, ihren gesamten Lebenszyklus in diesem See zu verbringen. Unter den Fischen, welche den see bewohnen, findet man die Erlitze, die Bachschmerle sowie den Seesaibling. Diese bewohnen diesen Lebensraum gemeinsam mit verschiedenen Reptilien- und Amphibienarten, wie die Wassernatter (Ringelnatter und Würfelnatter), der Grasfrosch sowie die Erdkröte.
Der See hat Gletscherwurzeln, wurde aber in Folge eines großen Erdrutsches vergrößert. Vor langer Zeit hat die Mure den Abfluss verpserrt, wodurch das Becken vergrößert wurde und dadurch einen antiken Wald überschwemmte. Alte Baumstämme, die immer noch auf dem Grund des liegen, zeugen heute noch davon.