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Flora

Genziana del Brenta foto Museo Civico di Rovereto

Der Reichtum und die Vielfalt der Flora und Vegetation des Adamello Brenta-Naturparks sind im gesamten Alpenraum einzigartig. Das Vorhandensein zweier unterschiedlicher Sektoren mit unterschiedlichen geologischen Merkmalen (die kalkhaltigen Sedimentgesteine der Brentagruppe und die kristallinen Intrusivgesteine der Adamello-Presanella) haben die natürliche Entwicklung von Endemismen und charakteristischen Pflanzenassoziationen begünstigt. Die gesamte Pflanzenlandschaft des Parks ist eine Quelle tiefgreifenden naturalistischen Interesses und von großem visuellem Reiz. Vom Talboden und von den mit ausgedehnten Wäldern bedeckten Hängen der Berge zu den Almen in großer Höhe.

Etwa ein Drittel der Parkfläche ist mit Wäldern bedeckt, die im unteren Bereich meistens breitblättrig sind. Zum Beispiel der Ahorn, der Kornelkirsche, die Esche, die Hasel, die Weide oder die Buche. In der Berglandschaft gibt es Buchenwälder und Laub- und Nadelwälder. Letztere sind häufig vorherrschend, weil sie in der Vergangenheit vom Waldbau bevorzugt wurden. Wo dies nicht geschah, konnte sich der reine Buchenwald frei entfalten (Val Daone, Val Genova und Giudicarie).

Cypripedium calceolus Pincelli Giuliana

Weiter oben erstreckt sich die Palette der Nadelbäume: die Fichte, die Lärche und die Kiefer. Dieser nimmt das größte Waldgebiet des Parks ein und erreicht eine Höhe von 1900-2000 m. Die „fascia della peccata“, ein Wald aus Fichtenholz, ist mit Weiden der Almen durchsetzt. Der Gipfelgürtel der Baumbewuchs besteht aus Lärche und Kiefer. Die Lärche hat die Eigenschaften der Pionierpflanze. Sie setzt sich zuerst auf den von der Weide verlassenen Höhenlagen ab. In den Parkgebieten mit kontinentalem Klima (Val di Fumo und Malghette-See) nimmt die Zirbe kleinere Waldgebiete ein.
Die Weiten der Mugo-Kiefer und der grünen Erle erscheinen unmittelbar über dem Weidenstreifen, aber sie besiedeln auch die Trümmerhänge.

Oberhalb der Baumgrenze, wo die Bäume spärlich werden, gibt es Sträucher wie den Zwergwacholder und den Rhododendron. Hier gedeihen die Zwergsträucher wie die Gämsheide, die Weiße Silberwurz oder die Kriechweide; Beispiele bewunderungswürdiger Anpassung an die besonderen Bedingungen und das raue Klima in großen Höhen. Diese Arten sind in der Tat durch eine Verringerung der oberirdischen Teile und eine Zunahme der Wurzelsysteme gekennzeichnet, zu sehen an den Almwiesen, die ausschließlich aus krautigen Pflanzen bestehen.

Die außergewöhnliche Vielfalt der Flora des Naturparks Adamello Brenta ist auf die morphologischen, geologischen und mikroklimatischen Unterschiede des Territoriums zurückzuführen. Diese bestimmen die Bildung einzigartiger Umgebungen und Mikroumgebungen, in denen verschiedene Pflanzenarten untergebracht werden können. Tatsächlich hat jede Pflanzenart sehr spezifische Bedürfnisse und überlebt nur unter geeigneten Bedingungen. Stella-alpina foto-Dario-BiondaniDas derzeitige floristische Erbe ist auch das Ergebnis einer Reihe von über Jahrtausende hinweg etablierten Gleichgewichten zwischen Pflanzen, der Umgebung und den natürlichen oder durch den Menschen verursachten Veränderungen.

 

Gletscher-Relikte

Im Park, wie in den Alpen allgemein, gibt es zahlreiche Arten, die die Eiszeiten überlebten. Sie sind wahre „Gletscher-Relikte“, die an den eisfreien Stellen Zuflucht fanden und in kleinen, meist in höheren Lagen getrennten Gebieten blieben. Klassische Beispiele sind der Edelweiß und das Moosglöckchen.

 

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